Im Einklang mit Büschen und Boogie
Schon in der Ferne hörte man am
Sonntagvormittag Klaviermusik im
beschaulichen Eicherloh. Der
Kulturverein Maxlruh hatte zu Boogie im
Park und Naturkunde eingeladen.
Von Vroni Vogel
Eicherloh Wer den Kalvierklängen folgte,
den führten sie zum Jagdhaus Maxlruh, das
inmitten eines idyllischen Lohwaldes liegt.
Der Kulturverein Jagdhaus Maxlruh Eicherloh
hatte zum Frühschoppen unter freiem Himmel
eingeladen und wartete zugleich mit einer
ungewöhnlichen Veranstaltung auf, bei der
Kultur und Natur Hand in Hand gingen. Man
hatte kurzerhand das Klavier auf den
Freisitz des Jagdhauses gestellt. Guido
Krutscher griff einfallsreich und einfühlsam
in die Tasten, ließ mit verwegenen Klängen
Mackie Messer durchs Gelände strolchen und
den Blues über die Wiese wehen.
Gleichzeitig machte sich Anton Euringer von
der Unteren Naturschutzbehörde mit
interessierten Gästen zu einer
Park-Erkundung auf. Euringer gestaltete
seine Führung nicht nur kenntnisreich,
sondern auch unterhaltsam. Immer wieder
bestimmte der Naturfachmann die
verschiedenen Pflanzen. Ihr habt hier ein
herausragendes Naturdenkmal im Landkreis,
meinte Euringer und freute sich, dass
Gemeinde und Kulturverein die Parklandschaft
pflegen und erhalten. Der Lohwald sei ein
lichter Hain mit Eichen- und Buchenbestand.
Von dieser Landschaft habe Eicherloh seinen
Namen erhalten, erzählte Euringer. Früher
habe man in solche Wälder die Schweine
getrieben, die dort die Eicheln fraßen. Die
Eichenrinde sei für die Gerberlohe verwendet
worden. Denn Leder sei früher mit Baumrinde
hergestellt worden.
Den Blick geschärft für die Artenvielfalt
des Eicherloher Parks wäre man am liebsten
über die Wiese geschwebt, um nur ja kein
Blümchen zu knicken. Es blühten unter
anderem Waldveilchen, Gündel und
Buschwindröschen. Als zwischen Euringers
Ausführungen der Bayerische Defiliermarsch
als gemächlicher Boogie lässig durch den
Hain schlenderte, machte sich die Lust
breit, die beschauliche Biergartenatmosphäre
zu genießen.
Quelle: Münchner Merkur, 24.04.2007