Mit der Hilfe von mehr als 120 Freiwilligen und mit einem Arbeitseinsatz von
ca. 5000 Stunden Arbeitsleistung konnte das unmöglich Erscheinende möglich
gemacht werden. Das Jagdhaus war vorbereitet für den großen Tag:
Die
Wiedereröffnung
Jagdhaus Maxlruh feierlich eingeweiht - Musikalische
Schmankerl
VON DANIELA OLDACH Eicherloh - Wenig
Erbarmen hat Petrus bei der Einweihung des renovierten Jagdhauses Maxlruh am
Pfingstsonntag gezeigt. So musste der Festgottesdienst anstatt im Park vor der
herrlichen Kulisse des Traditionsgebäudes in der Kirche gefeiert werden. Der
Freude über die renovierte Kulturstätte tat dies keinen Abbruch: Ab Mittag
strömten viele Interessierte herbei, um das Jagdhaus zu
besichtigen.
Pfarrer Günther Stadlbauer spendete den Segen.
Pünktlich um 13 Uhr öffnete das künftige Kulturzentrum seine Pforten. Die
Räumlichkeiten im Erdgeschoss hat die private Musikschule Hobelsberger gemietet,
die ab Montag, 19. Juni, ihre Arbeit aufnimmt. Das Obergeschoss steht
gemeindlichen, kulturellen Zwecken offen. Dort befinden sich die Jagdsäle sowie
ein überdachter Balkon, von dem aus sich ein unvergleichlicher Blick über den
Eicherloher Park bietet.
Bei der Einweihung sorgten Petermann Musi,
Markt Schwabener Sänger, Stubnmusi Eicherloh, Eicherloher Dreigesang sowie
Künstler der Musikschule Hobelsberger für musikalischen Ohrenschmaus. Besonders
begeisterte der junge Pianist Sebastian Scheeser bei seiner "Boogie-Time".
Durch das Programm führte CSU-Bundestagsabgeordneter Dr. Max Lehmer, der
zudem als Brauchtumspfleger im Kulturverein engagiert ist. Abgerundet wurde das
Programm durch die Reisener Goaßlschnoizer, Tänze des Trachtenvereins,
Liedermacherin Edeltraud Rey aus Parsdorf, der Gruppe Ledawix und der Finsinger
Blaskapelle.
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war Eicherloh
Schauplatz glanzvoller Jagdgesellschaften mit Gästen aus der Münchener
Oberschicht. Erbaut worden ist das Traditionsgebäude im Jahre 1882 durch den
Kommerzienrat Max Bullinger, dem damaligen Jagdpächter. Der Papiergroßhändler
aus München hatte zu Beginn der 1880er Jahre auf dem Anwesen von Josef Bisl im
Dachgeschoss zwei Zimmer bewohnt. Dann erwarb er am Rande des Eicherloher Hügels
zwei Hektar Grund. Das war die Geburtsstunde des Parks mit Jagdhaus.
Die
ausführliche Geschichte des Jagdhauses Maxlruh Eicherloh kann man im Heimatbuch
der Gemeinde Finsing, Band I, sowie in der Festschrift anlässlich der Einweihung
nachlesen. Das Heimatbuch ist im Rathaus, die Festschrift über den Kulturverein
erhältlich.
Quelle: Münchner Merkur, 06.06.2006